[Berlin] Auf dem Digitalradiotag der Medienanstalten in Berlin haben Private und Öffentlich-Rechtliche über die Ergebnisse und Schlußfolgerungen aus dem Digitalisierungsbericht 2016 diskutiert. So sprach Prof. Dr. Karola Wille, ARD-Vorsitzende und Intendantin des MDR, von einer „ermutigenden, aber noch nicht ausreichenden Dynamik“ der Entwicklung von DAB+. Um DAB+ neben der Internetverbreitung im Markt zu etablieren, sei nun die Politik gefragt. Wille forderte – wie auch die Medienanstalten – den verpflichtenden Einbau von Multinormchips in allen neuen Empfangsgeräten. Außerdem müsse die Frage, was mit frei werdenden UKW-Frequenzen geschehe, geklärt werden. Klaus Schunk, der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste beim Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) verspüre eine „neue Qualität in der Diskussion um DAB+“. Die neuen Zahlen bestätigen die Sicht des VPRT. Schunk: „Wir wollen den verpflichtenden Einbau von Multinormchips, wir setzen weiter auf die Hybridstrategie mit allen Ausspielwegen und wir wollen kein Abschaltdatum für UKW.“ Auch „die Medienanstalten setzen auf eine hybride Strategie“ betonte Martin Deitenbeck, Mitglied des Fachausschusses Technik, Netze, Konvergenz der DLM und Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM). Olaf Hopp, der CEO von NRJ Germany, dessen Sender auf dem ersten bundesweiten Multiplex vertreten sind, sagte: „Wir sehen in DAB+ eine Chance, die Möglichkeiten der digitalen Transformation erfolgreich zu gestalten.“ Bei DAB+ bekäme man eine bundesweite Abdeckung zum Preis der UKW-Abdeckung eines mittelgroßen Ballungsraumes. Zu einem Perspektivwechsel rief Holger Meinzer von Media Broadcast auf: „Wir beschäftigen uns zu wenig mit den Wachstumsmöglichkeiten durch DAB+“, kritisierte er. „DAB+ ist die beste Technologie für das Radio. Die Privaten sollten diese Chance, Wachstum zu generieren, auch nutzen.“
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