[Saarbrücken] Der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland hat sich mit dem aktuellen Stand der Einführung eines landesweiten privaten DAB+-Multiplexes im Saarland (Landesmux) befasst. Die durch den Medienrat der LMS für einen Plattformbetrieb ausgewählte Anbieterin, die DIVICON MEDIA HOLDING GmbH, hat der LMS mitgeteilt, dass sie vor Kurzem bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) einen Antrag auf Frequenzzuteilung für den Sender Saarbrücken Schoksberg im Frequenzblock 11C eingereicht habe. Aus der bisherigen Beantwortung der Bundesnetzagentur sei zu schließen, dass der Frequenzblock 11C am Standort Schoksberg unter Nutzung der Bestandsantenne der Media Broadcast international hochwahrscheinlich nicht zu koordinieren sei. Auch die bislang stattgehabten weiteren Gespräche mit der BNetzA hätten zu dem Ergebnis geführt, dass die bezeichnete Bestandsantenne am Standort Schoksberg – wenn überhaupt – dann keinesfalls mit der ausgeschriebenen Sendeleistung von 10 KW, sondern nur mit einer deutlich geringeren Leistung betrieben werden könnte. Diese Sendeleistung würde voraussichtlich noch nicht einmal ausreichen, um die Stadt Saarbrücken mit einem ausreichenden DAB+-Signal zu versorgen. In den technischen und betriebswirtschaftlichen Planungen für die Realisierung des von der LMS ausgeschriebenen DAB+-Landesmux wurde nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen immer von einer Nutzung/Mitbenutzung der Bestandsantenne am Schoksberg ausgegangen. Vor diesem Hintergrund hat der Medienrat der LMS einstimmig seinen Vorsitzenden und die Verwaltung der LMS gebeten, gemeinsam mit der Staatskanzlei des Saarlandes, die zusammen mit der LMS telekommunikationsrechtlich Rundfunkbedarfsträger für das Saarland ist, auf die Bundesnetzagentur zuzugehen, um im Interesse der Programmveranstalter für das Saarland eine Lösung zu entwickeln, die einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb des DAB+-Landesmux zulässt. Der Medienrat der LMS betonte in diesem Zusammenhang, dass eine Schlechterstellung des Saarlandes im Vergleich zu dritten Ländern bei der Versorgung mit einem landesweiten DAB+-Angebot nicht hinnehmbar sei. Aus der Grenznähe des Saarlandes dürften nicht nachhaltige Einbußen in der möglichen Versorgung mit Digitalradio-Angeboten erwachsen.
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