(Leipzig) Der Medienrat der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) befasste sich in seiner Sitzung am 5. Oktober 2020 mit den eingegangenen Bewerbungen um DAB+-Übertragungskapazitäten zur Versorgung des Stadtgebietes Chemnitz. Für den lokalen DAB+-Multiplex waren bis zu 864 Capacity Units (CU) zur Verbreitung lokaler Hörfunkprogramme und Telemedien durch private Veranstalter im DAB+-Standard ausgeschrieben. Elf private kommerzielle und nicht-kommerzielle Veranstalter bewarben sich mit insgesamt zehn Programmangeboten um die Kapazitäten. „Wir freuen uns über die gute Resonanz auf die Chemnitzer Ausschreibung. Mit Innovationsbereitschaft können besonders die lokalen Radiostationen das große Potenzial von DAB+ nutzen. Der SLM geht es dabei vor allem auch um den Aufbau lokaler DAB+-Versorgungsstrukturen auf der Basis möglichst geringer Investitionskosten.“, sagte Prof. Dr. Markus Heinker, Präsident des Medienrates der SLM. Die genannten Veranstalter erhalten von der SLM – befristet auf zunächst 10 Jahre -Zulassungen für den Regeltrieb. Entsprechend der Ausschreibung werden jedem Programm mindestens 60 CU bzw. maximal 72 CU zugewiesen. Es handelt sich um 24-stündige Hörfunkprogramme in Gestalt von Voll- und Spartenprogrammen, von denen viele inhaltlich lokal auf das Verbreitungsgebiet ausgerichtet sind. Diese Programme ergänzen und bereichern das terrestrische Programmangebot im Sendegebiet und damit die Meinungsvielfalt in besonderer Weise. Die Belegung des Multiplexes durch die SLM erfolgt durch Zuweisung konkreter Teilkapazitäten. Seit Januar 2018 existieren darüber hinaus zwei weitere lokale DAB+-Multiplexe in Leipzig und Freiberg. Diese sind nach einem zweijährigen Versuchsbetrieb im Januar 2020 mit 14 privaten Hörfunksendern in Leipzig und 7 Radiostationen in Freiberg in den Regelbetrieb übergegangen. Hinzu kommt das DAB+-Pilotprojekt der LFS Landesfunk Sachsen GmbH (Radio R.SA) auf der landesweiten DAB+-Plattform des Mitteldeutschen Rundfunks.
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