(Düsseldorf) Zur Überbrückung der Folgen der COVID-19-Pandemie erhalten 47 Radiosender in Nordrhein-Westfalen finanzielle Unterstützung aus dem Bundesprogramm „NEUSTART KULTUR“ in Höhe von insgesamt mehr als 850.000 Euro. Die Rundfunkkommission der Länder hatte bereits im Mai ein Maßnahmenpaket vom Bund gefordert. Die bereitgestellten Mittel werden nun durch die Landesanstalt für Medien NRW vergeben. Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und für Medien zuständiger Staatssekretär: „Unsere Lokalsender stehen gerade in Krisenzeiten gegenüber ihrer Hörerschaft in der Verantwortung für Qualität und Verlässlichkeit und sind den Menschen in Nordrhein-Westfalen mit ihrem vielfältigen Angebot an aktuellen Informationen vor Ort eine wichtige Stütze. Damit leisten sie einen zentralen Beitrag zur Meinungsbildung und Meinungsvielfalt in Nordrhein-Westfalen. Ich begrüße sehr, dass mit diesem zweiten Hilfsprogramm weitere Mittel für unsere nordrhein-westfälischen Sender auf den Weg gebracht sind. Die Hilfen dienen dazu, krisenbedingte Schäden abzuwenden und damit langfristig die wirtschaftliche Unabhängigkeit des privaten Hörfunks zu sichern.“ Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien, zu den Hilfszahlungen: „Nordrhein-Westfalen zeichnet sich durch eine vielfältige, lokale und für die Meinungsbildung der Menschen in hohem Maße relevante Hörfunklandschaft aus. Doch während das Geschäft mit Lichterketten und alkoholischen Getränken boomt, haben es Kultur und Medien schwer. Wir begrüßen daher das Förderprogramm des Bundes und erwarten, dass die Radioveranstalter diese erneute Hilfe durch öffentliche Gelder vor allem zur Sicherung der journalistischen Vielfalt und der dafür erforderlichen Arbeitsplätze verwenden.“ Mit dem „Solidarpakt Lokalfunk NRW“ hatten sich die Landesregierung, die Landesanstalt für Medien NRW, die Akteure des Lokalfunks und Infrastrukturanbieter bereits im Frühjahr gemeinsam auf eine umfangreiche Unterstützung des privaten Hörfunks verständigt. Pandemie-bedingt sind die Werbeeinnahmen im Jahr 2020 deutlich zurückgegangen, was die Sender in ihrer Funktionsfähigkeit gefährdet. Ziel der Hilfen ist es gewesen, redaktionelle Arbeitsplätze zu sichern und die Distributionskosten für etwa drei Monate bereitzustellen. Nun soll zusätzlich auch das Geld aus dem Bundesprogramm dazu dienen, die Sender bei den Betriebskosten zu entlasten. Die Mittel fließen an die 44 Stationen des Lokalfunks in Nordrhein-Westfalen sowie Antenne Pulheim, Lulu FM und Radio NRW als Dachverband. Die Höhe der Förderung orientiert sich an den konkreten Umsatzeinbußen und den tatsächlichen Distributionskosten der jeweiligen Sender. Die beiden Hilfsprogramme summieren sich auf insgesamt rund 1,6 Millionen Euro. Der private Hörfunk ist ein unerlässliches Element der Medienvielfalt in Deutschland und bietet Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu flächendeckenden Informationen. Diese sind besonders in Krisenzeiten unverzichtbar.
Teilen Sie diesen Post