(München) Auch das terrestrische Digitalradio DAB+ kann Lokalität abbilden – aus dieser Überzeugung heraus hat der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in seiner heutigen Sitzung das Pilotprojekt der „dynamischen Rekonfiguration“ bei Radio Charivari Regensburg bis Ende Juni 2023 verlängert. Entsprechend wurden zwei Datenkapazitäten zugewiesen.
Total lokal mit DAB+ – das ist das Motto dieses Projekts. Was steckt dahinter? Für Charivari Regensburg soll der Testbetrieb, der im Januar 2020 an den Start ging, folgendes Problem lösen: Das Funkhaus wollte seine fünf regionalen UKW Programme auch in DAB+ realisieren. Es standen aber nur drei DAB+-Kapazitäten zur Verfügung.
Die dynamische Rekonfiguration in DAB+ macht aus drei fünf: Alle 30 Minuten werden die fünf Lokalprogramme von Charivari in wechselnden Zeitschienen den drei vorhandenen DAB+-Kapazitäten rollierend zugeordnet. So sind in jedem Programm individuelle lokale Inhalte wie Nachrichten oder Werbung für die Gebiete Cham, Schwandorf, Kelheim, Neumarkt und Regensburg möglich.
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM: „Eine Lösung, die beweist: DAB+ bietet große Chancen, gerade für die lokalen Sender. Und: Innovationsbereitschaft und technisches Know How entfalten das große Potenzial von DAB+ erst so richtig. Die BLM freut sich, dieses bundesweit einmalige Pilotprojekt zu ermöglichen und damit einmal mehr Treiber von Digitalradio zu sein.“
Die Verlängerung des Pilotprojekts war nötig, da es pandemiebedingt noch nicht umfassend umgesetzt werden konnte. Technische und redaktionelle Kapazitäten waren mit der Bewältigung der Herausforderungen durch die Corona-Krise gebunden.