(München) Lokaler Rundfunk ist relevant – das bestätigen die neuen Ergebnisse der Funkanalyse Bayern Hörfunk und Funkanalyse Bayern Fernsehen 2022. Die Studien wurden jeweils im Auftrag der bayerischen Anbieter und unter Koordination der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) durchgeführt und heute im Rahmen der Lokalrundfunktage vorgestellt.
Mit Blick auf das lokale Radio in Bayern sind die Zahlen fast stabil: Die über 80 bayerischen Lokalradio-Programme erreichen zusammen an einem durchschnittlichen Werktag von Montag bis Freitag 25,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in Bayern und damit 2,9 Millionen Menschen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als während des Lockdowns im Frühjahr 2021. Dieser leichte Rückgang entspricht dem Trend bei der Tagesreichweite von Radiohören gesamt, der ebenfalls um einen Prozentpunkt auf 82,4 Prozent zurückgeht – vermutlich ein Effekt der wieder höheren Mobilität.
Mit diesem Ergebnis liegen die Lokalradios weiter vor ANTENNE BAYERN (21,5 Prozent) und Bayern 3 (18,9 Prozent). Einzig Bayern 1 erreicht an einem Durchschnittstag mehr Hörerinnen und Hörer (29,5 Prozent). Dabei erzielen die bayerischen Lokalradios mit ihrem Mix aus Musik und lokaler Information in den jüngeren Zielgruppen die höchsten Reichweiten: Bei den 14- bis 49-Jährigen bestätigen sie erneut ihre Spitzenposition und setzen sich mit einer Tagesreichweite von Montag bis Freitag von 29,8 Prozent vor ANTENNE BAYERN (25,6 Prozent), Bayern 3 (23,5 Prozent) und Bayern 1 (17,8 Prozent).
BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege zu den Ergebnissen der Funkanalyse:
„Lokales Radio und lokales Fernsehen sind relevant – das zeigen die neuen Zahlen deutlich. Angesichts der zunehmenden digitalen Konkurrenz um Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen haben wir tolle Ergebnisse. Sie beweisen: Lokale Information, gemischt mit dem Faktor Mensch – also mit Emotion, Dialekt, Humor – wirkt! Sie machen aber auch klar: Gute Reichweiten sind keine Selbstläufer, sie müssen jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden. Was es dafür braucht? Erstens: Qualitativ hochwertige Inhalte. Zweitens: Diese Inhalte müssen auf allen verfügbaren Plattformen ausgespielt und aufgefunden werden können. Und drittens: Wir brauchen echte Talente in den Studios, die diese Inhalte an ihr Publikum bringen. Die Landeszentrale nimmt ihren Auftrag sehr ernst, diese To Dos im Sinne der bayerischen lokalen Rundfunkfamilie zu fördern und voranzubringen.“
Kantar befragte für die Hörfunk-Studie rund 23.000 Menschen ab 14 Jahren in Bayern; für die Fernseh-Studie befragte das Marktforschungsinstitut GIM rund 14.100 Personen. Alle Ergebnisse zu den Reichweiten der lokalen Radio- und TV-Sender in Bayern finden Sie hier.