(München) Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) will in seiner Sitzung am 7. Dezember 2023 über die Audiostrategie 2025 entscheiden. Das hat das Gremium in seiner heutigen Sitzung deutlich gemacht. Bei der Audiostrategie handelt es sich um ein von der BLM entwickeltes Modell, das die anstehende Migration von UKW nach DAB+ an Meilensteinen der Marktentwicklung und nicht an einem festen Umstiegsdatum orientiert.
Walter Keilbart, der Vorsitzende des BLM-Medienrats: „Zulassungen und Zuweisungen sind der Kernbereich einer staatsfernen Medienregulierung. Der Medienrat hat sich 2023 intensiv mit allen Aspekten, Zahlen und Fakten der Audiostrategie beschäftigt. Die Audiostrategie ist im Dezember beschlussreif. Wir wollen und wir werden uns der Verantwortung stellen, die aus dieser Strategie für die Lokalrundfunklandschaft in Bayern in den kommenden Jahren resultiert. Ein Weiter so war und ist für den Medienrat keine Alternative.“
Dr. Thorsten Schmiege, der Präsident der BLM: „Nach den Krisenjahren und aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Streaming steht die bayerische Hörfunkbranche unter Druck. Um die Wirtschaftlichkeit aller Programmangebote zu stärken und die bestehende Vielfalt zu sichern, haben wir eine zukunftsweisende Digitalstrategie entwickelt. Sie umfasst als einen von vielen Bausteinen ein einheitliches Migrationskonzept von UKW zu DAB+. Denn während digitales Radiohören zunimmt, ist UKW rückläufig. Und das Einsparpotenzial der UKW-Verbreitung ist groß genug, um gewisse Reichweiten-Verluste auszugleichen, die es anfangs noch geben wird.“
Als DAB-Vorreiter wird die Migration dabei nicht an einem bestimmten Datum festgemacht, sondern knüpft an Marktentwicklungen als Meilensteine an. Entscheidend ist hier die Entwicklung des ganzen Marktes und nicht das Interesse einzelner Marktteilnehmer.
„Die in der Audiostrategie aufbereiteten Zahlen sprechen eine klare Sprache“, so Schmiege. „Eine zu frühe oder eine zu späte Migration würde zu Vielfaltsverlusten führen – eine rechtzeitige Migration aber bedeutet, lokale Radiovielfalt gerade auch im ländlichen Raum zu erhalten. Deshalb setzen wir mit der Audiostrategie 2025 auf ein Solidarmodell, das große und kleine Sender mitnimmt. Ich bin überzeugt: Bei Verbreitung und Finanzierung muss die Branche gemeinsam agieren und auf DAB+ setzen.“
Eine der zentralen Aufgaben der Landeszentrale ist es, für die Entwicklung einer nachhaltigen Audio-Landschaft zu sorgen. Sie ist dafür verantwortlich, die Relevanz privater Hörfunkprogramme zu sichern, Vielfalt und Pluralität zu erhalten. Gleichzeitig wird damit ein in der letzten BayMG-Novelle 2022 fomuliertes gesetzgeberisches Ziel zum langfristigen Umstieg von UKW auf DAB+ umgesetzt. Nachdem die UKW-Frequenzzuweisungen bis Mitte 2025 in Bayern auslaufen, hat die BLM nach vielen Gesprächen und intensivem Austausch mit den Anbietern die Audiostrategie 2025 erarbeitet.