(Berlin) Die heute anlässlich der Medientage München präsentierten ‚Audio Trends 2023‘ der Medienanstalten belegen erneut den starken Wandel der Audiobranche vor allem durch Digitalisierung und die Anwendung Künstlicher Intelligenz. In zahlreichen KI-Projekten hat die Audiobranche in den vergangenen Monaten ihre Innovationsbereitschaft unter Beweis gestellt. Insbesondere durch generative KI, von der Inhalteproduktion über die Ausspielung bis zur Interaktion mit Hörenden, sind ungleich stärkere Auswirkungen als durch die Digitalisierung der Verbreitungswege zu erwarten.
„In einer sich verändernden Audiowelt müssen wir dafür sorgen, dass die Anwendung von Künstlicher Intelligenz Vielfalt stärkt und nicht aushöhlt. Die Anbieter wünschen sich zu Recht verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI, um zukunftssicher planen zu können. Uns ist es wichtig, diese Rahmenbedingungen aktiv zu gestalten,“ kommentiert Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), die gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Audio Trends verantwortet.
Die jährlich erhobenen Audio Trends der Medienanstalten dienen der Branche und der Politik seit nunmehr 10 Jahren als zuverlässiger und unabhängiger Indikator für die Entwicklung des digitalen Hörfunkempfangs. Für die Landesmedienanstalten liefern sie wichtige Datengrundlagen für fundierte Regulierungs- und Aufsichtsentscheidungen.
Eine der größten Herausforderung der nächsten Jahre ist außerdem die Förderung der Relevanz von Radio in der digitalen Welt. So zeigen die Audio Trends in diesem Jahr erneut, dass die Radionutzung im Auto über die modernen In-Car-Entertainment-Systeme eine immer wichtigere Rolle spielt. „Neben Musik und Unterhaltung geht es beim Radiohören im Auto vor allem auch um den direkten Zugang zu lokalen Nachrichten oder aktuellen Warnmeldungen. Deshalb muss Radio im Auto jederzeit und einfach auffindbar sein – auch auf den modernen Benutzeroberflächen der Fahrzeuge“, sagt Dr. Thorsten Schmiege, Koordinator des Fachausschusses Infrastruktur und Innovation der Medienanstalten und Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM).
Weitere Kernergebnisse der ‚Audio Trends 2023‘
Digitaler Hörfunk für 47 Millionen Personen: So viele Menschen in Deutschland haben Zugang zu einer digitalen Radioempfangsmöglichkeit oder nutzen Webradio. Die Netto-Digitalisierungsquote des Hörfunks liegt damit bei 67 Prozent. Ein Drittel nennt bereits einen digitalen Empfangsweg als meistgenutzten Zugang zum Radioprogramm. Nur noch die Hälfte nennt UKW als bevorzugte Radioempfangsart.
DAB+ im Trend: Die Mehrfachausstattung mit DAB+-Radios hat sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt: Mittlerweile verfügt über die Hälfte (55,4 Prozent) der DAB+-Haushalte über zwei oder mehr DAB+-Empfangsgeräte. Die Gesamtzahl der DAB+-Geräte in Deutschland ist um mehr als 4,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch die Ausstattung mit DAB+-Autoradios steigt weiter auf nunmehr 11,5 Millionen. Das entspricht gut 26 Prozent der Autoradios in Deutschland.
Audio, Web & Benutzeroberflächen: 52 Prozent nutzen Webradio. Sieben von zehn greifen mindestens gelegentlich auf Audio-Angebote aus dem Internet zu.
Methodensteckbrief
Kantar erhob die Daten im Zeitraum von 24.04.-21.06.2023 im Auftrag der Medienanstalten unter Beteiligung von ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast und Vodafone. Die Grundgesamtheit bildet die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Sie entspricht damit der Definition, die auch der Media-Analyse (ma) zugrunde liegt (= deutsche Haushalte plus Haushalte mit EU-27-Haushaltsvorstand plus Haushalte mit Nicht-EU-Haushaltsvorstand mit abgeschlossener Schulausbildung).
Dokumentation
Die Audio Trends 2023 stehen auf der Webseite der Medienanstalten in der Rubrik Publikationen zum Download zur Verfügung: die-medienanstalten.de/audiotrends23
Die Aufzeichnung der Präsentationsveranstaltung Audio Trends 2023 anlässlich der Medientage München am 26. Oktober 2023 wird auf der Veranstaltungswebseite der Medienanstalten in Kürze verfügbar sein.