(Freiburg) Die baden-württembergische Landesanstalt für Kommunikation (LFK) plant nun offenbar doch regionale DAB+-Ensembles. Wir begrüßen diesen Schritt ausdrücklich, sind allerdings irritiert aus Medienberichten davon zu erfahren und bisher nicht in Pläne miteinbezogen worden zu sein. In Baden-Württemberg gibt es neben dem Multiplex des SWR auch zwei landesweit empfangbare Sendeketten des DAB-Bundesmux. Alle Rundfunkanbieter sind hierzulande auf DAB+ bis auf die zehn Freien Radios und die Lernradios.
Wer, wenn nicht die Freien Radios, sollten also die Ansprechpartnerinnen für die weitere DAB+ Planung sein?
Wir sind offen für eine Diskussion über verschiedene Modelle und erwarten nun zeitnah nach der bei Satellifax erwähnten Klausursitzung der LFK eine Gesprächseinladung um konkrete Schritte zu vereinbaren.
Der Zusammenschluss der Freien Radios in Baden-Württemberg hat 2019 erklärt, ein flächendeckendes Regionalnetz analog zu den vorhandenen vier UKW-Regionen im Land zu favorisieren.
Wir können uns allerdings, wenn dort nun Kapazitäten frei werden, durchaus auch den Gang auf die landesweite Frequenzkette mit einem eigenen DAB+ Multiplex, über den u.a. alle Freien Radios verbreitet werden, vorstellen.
Radio Dreyeckland wurde 2022 zusammen mit anderen freien Radios aus Baden-Württemberg im Sinne des neuen Medienstaatsvertrags als ‚Public Value‘ anerkannt. Zudem wurde generell der Beitrag von nichtkommerziellen Radios zur Angebots- und Meinungsvielfalt im Bundesgebiet gewürdigt. Für uns als Public-Value-Angebot sieht der Medienstaatsvertrag damit eine leichtere Auffindbarkeit vor. Diese ist bisher nicht gegeben. Selbst in Freiburg können nicht alle Radio Dreyeckland empfangen.
In Baden-Württemberg gibt es die meisten Freien Radios und mit Radio Dreyeckland das älteste. Leider ist es fast das einzige Bundesland, in dem diese Radios noch nicht auf DAB+ zu hören sind.
Das Digitalradio DAB+ würde für uns endlich einen störungsfreien Empfang bieten und eine Ausweitung des Sendegebiets. Im Gegensatz zu über das Handynetz laufenden Technologien ist garantiert, dass der Radioempfang frei, anonym und kostenlos ist.
Seit Jahren fordern wir eine Gleichbehandlung mit den Privatkommerziellen. Diese erhalten pro Sender jährlich 40.000 € aus den Rundfunkbeiträgen für ihr Digitalradio und dürfen auch DAB+ Netze betreiben.
Schon in Vorbereitung auf den nun hoffentlich sehr bald kommenden UKW/ DAB+ Simulcast Betrieb muss die finanzielle Gleichbehandlung jetzt zum nächstmöglichen Zeitpunkt hergestellt werden.