(Saarbrücken) Das Saarland erreicht in der neuesten Reichweitenstudie zur Nutzung des digitalen Sendestandards DAB+ für digitalen Radioempfang bundesweit den vierten Platz. Die Studie wurde in den Audio Trends 2024 der Medienanstalten vorgestellt. Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), sieht diesen Erfolg als Ergebnis intensiver Bemühungen, das Saarland mit einer großen und bunten Vielfalt an privaten Hörfunkprogrammen zu versorgen.
„Die LMS und die DAB+ Plattformbetreiberin Media Broadcast haben in den letzten Jahren kontinuierlich dafür gesorgt, durch den Ausbau der Sendeinfrastruktur eine flächendeckende Verbreitung von DAB+ zu ermöglichen,“ betont Ruth Meyer. „Der landesweite private DAB+ Multiplex im Saarland ist seit seinem Start im November 2021 mit 16 Radioprogrammen vollbelegt. Die wachsende Bedeutung des digitalen Hörfunks im Alltag der Saarländerinnen und Saarländer spiegelt sich in der seitdem fortlaufend gestiegenen Nutzung von DAB+ wider.“
DAB+ bietet neben dem klaren, digitalen Klang ohne Internetkosten wertvolle Zusatzdienste wie elektronische Programmführung, farbige Albumcover, Nachrichten oder Verkehrsinformationen – das macht DAB+ besonders attraktiv für Hörerinnen und Hörer, die eine verlässliche Alternative zum herkömmlichen analogen UKW-Radio und zum Web-Radio suchen.
Im April dieses Jahres wurde in Merchingen der mittlerweile dritte Senderstandort in Betrieb genommen. Zusätzlich konnte an den beiden bereits seit Ende 2021 in Betrieb befindlichen Sendestationen Schoksberg und Spiesen die Leistung erhöht werden. Damit werden schon jetzt 82 Prozent der Fläche des Saarlandes mit den Programmsignalen abgedeckt. 883.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Saarland können so ihr privates Lieblingsprogramm mit höchster Empfangsqualität genießen. Ein weiterer Sender in St. Wendel soll hinzukommen, sobald dieser Ausbau wirtschaftlich realisierbar ist. Dann wäre die landesweite Abdeckung erreicht.
Seit 2013 erheben die Medienanstalten jährlich im Rahmen der „Audio Trends“ (ehemals Digitalisierungsbericht Audio) aktuelle Daten zur Digitalisierung des Hörfunks und analysieren die Veränderung von Hörgewohnheiten. Die diesjährige Sonderauswertung, erstmals basierend auf den Reichweitendaten der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma), zeigt, dass mittlerweile rund 75 Prozent der deutschen Radiohörer digitale Angebote nutzen. DAB+ führt hier im Vergleich mit anderen digitalen Hörformen und erreicht vor allem in Bayern, dem Saarland sowie in den mitteldeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt eine hohe Reichweite über dem Bundesdurchschnitt.