(Stuttgart) Das Schweizer Radio und Fernsehen hat seine UKW-Sender abgeschaltet – die Radioprogramme sind nur noch mit DAB+ zu hören. Das trifft auch deutsche Autofahrer in der Schweiz.
Zum Jahreswechsel hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz seine Radioprogramme per Ultrakurzwelle (UKW) abgeschaltet. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) sendet auch die Hörfunkprogramme SRF 1, 2 und 3 nur noch digital über DAB+ oder Internet. Radios, die nur UKW empfangen können, müssen ausgetauscht oder aufgerüstet werden, wenn man beispielsweise vor dem Gotthard-Tunnel die Schweizer Verkehrsmeldungen hören möchte.
Mit Abschalten der UKW-Antennen spart SRG Millionen
Die SRG begründet den Schritt damit, dass immer weniger UKW-Empfangsgeräte in der Schweiz noch in Gebrauch seien und der Unterhalt von UKW-Antennen teuer und unverhältnismäßig sei. Mit der Abschaltung der UKW-Verbreitung spart die SRG nach eigenen Angaben jährlich rund 15 Millionen Franken (rund 15,96 Millionen Euro). Per Gesetz gilt das UKW-Aus in der Schweiz bis spätestens Ende 2026 auch für sämtliche Privatsender.
Teuer wird die Umstellung auf DAB+ für die Besitzer älterer Autos
Von der Umstellung besonders betroffen sind Autofahrerinnen und Autofahrer, insbesondere von älteren Fahrzeugen, die nur reine UKW-Autoradios haben. Sie müssen um- oder nachrüsten, um DAB+ zu empfangen. Das kann mit Einbau einige hundert Euro kosten. Entweder wird ein ganz neues Gerät mit DAB+ eingebaut oder das alte Radio wird mit einem Adapter aufgerüstet. Wer hingegen schon ein Autoradio mit DAB+ hat, muss nichts weiter unternehmen.
Sehr viele Schweizer haben DAB+ – viele Reisende oder Pendler nicht
Während die Schweizer kaum noch UKW nutzen, dürften viele Reisende, die das Transitland durchqueren, noch alte Radios in ihren Autos haben. In Deutschland etwa müssen Autohersteller Neuwagen erst seit Ende 2020 mit einem Digitalradio ausstatten. Seither stieg die Zahl der digitalen Radios zwar immer weiter an, aber laut Digitalradio Deutschland hat nicht einmal die Hälfte der Gebrauchtfahrzeuge DAB+.