(Bern) Die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» veröffentlichte ihren Halbjahresbericht zur Radionutzung. Demnach schreitet die Digitalisierung der Radionutzung in allen Regionen, Altersklassen und an allen Nutzungsorten voran. Inzwischen wird fast jede dritte Radiominute im Auto über einen digitalen Empfangsweg gehört. Insgesamt macht die digitale Radionutzung 77% aus. Die digitale Radionutzung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen: von 49% im Herbst 2015 auf 77% im vergangenen Herbst. Gleichzeitig hat sich die UKW-Nutzung halbiert und ist von 51% auf 23% gesunken. 41% der Radionutzung geschehen über DAB+. Die DAB+-Nutzung scheint sich auf rund 41% zu stabilisieren. Die fortschreitende Digitalisierung der Radionutzung und damit der Rückgang der UKW-Nutzung auf 23%, ist von der wachsenden Radionutzung über das Internet getrieben, die inzwischen 36% der Gesamtnutzung ausmacht.
Radio über Internet treibt Digitalisierung an
Während die Radionutzung über DAB+ bei rund 41% der Gesamtnutzung stabil bleibt, ist die Digitalisierung vor allem durch die Nutzung via Internet getrieben. In der lateinischen Schweiz ist die Radionutzung übers Internet besonders beliebt. So macht sie in der italienischen Schweiz rund 35% und in der Romandie rund 40% der Gesamtradionutzung aus. In der Deutschschweiz bleibt DAB+ mit 43% der Nutzung der beliebteste Empfangsweg. Digitalradio macht mittlerweile in jedem Alterssegment mindestens rund 73% der Nutzung aus. Bei den 15- bis 54-Jährigen wird rund jede fünfte Minute via UKW genutzt, bei Personen ab 55 Jahren ist es gut jede vierte Minute. Die jüngste Altersgruppe der 15-34-Jährigen bevorzugen den Empfang via Internet (45% der Gesamtnutzung), während die mittlere Altersgruppe Radio via Internet und DAB+ in gleichem Masse nutzen (40% resp. 41%), und Radiohörerenden ab 55 Jahren beziehen digitales Radio am liebsten über DAB+ (44%).
Digitalradio im Auto deutlich gestiegen
Der Grossteil der Radionutzung (63%) geschieht zuhause. An zweiter Stelle steht die Nutzung am Arbeits- oder Ausbildungsplatz (18%). An beiden Orten macht die analoge Radionutzung noch rund einen Fünftel (21% zuhause resp. 19% am Arbeitsplatz) aus. Rund 13% der Gesamtradionutzung erfolgen im Auto, wo die Nutzung via UKW in den letzten drei Jahren deutlich gesunken ist (-21 Punkte). Aktuell erfolgen im Auto noch rund 35% der Radionutzung via UKW, gut die Hälfte (53%) über DAB+ und weitere 12% über das Internet.
Digital-Only-Nutzung nimmt zu
Digitalradio erreicht 76% der Bevölkerung, 45% nutzen ausschliesslich digitales Radio. Gut jede 10. Person (11%) gibt an, nach wie vor nur analoges Radio zu hören, und rund 31% nutzen zusätzlich zu Digitalradio mindestens noch teilweise oder an mindestens noch einem Ort noch ein analoges Radiosignal. Die Gruppe der «Digital-Only-Nutzenden» hat im Vergleich zur Vorwelle nochmal leicht zugelegt auf Kosten der UKW-Only-Nutzerschaft.