(Berlin) Im Durchschnitt nutzten die ab 14-Jährigen in Deutschland 2023 täglich 9 Stunden und 46 Minuten Audio- und audiovisuelle Medien. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Nutzung damit um acht Minuten zurück (2022: 9 Stunden und 54 Minuten), liegt jedoch weiterhin fast eine Stunde über der Nutzung in der Vor-Corona-Zeit (2019: 8 Stunden und 59 Minuten). Gleichzeitig stieg der Anteil der Audio- und audiovisuellen Mediennutzung am gesamten Medienzeitbudget leicht auf 87,6 Prozent (2022: 87,4 Prozent). Vor 40 Jahren lag die durchschnittliche tägliche Radio- und TV-Nutzung noch bei 4 Stunden und 25 Minuten. Dies geht aus der aktuellen „VAUNET-Mediennutzungsanalyse 2023“ hervor, die der VAUNET – Verband Privater Medien heute auf Basis von Sekundärquellen veröffentlicht hat.
Frank Giersberg, Geschäftsführer des VAUNET: „40 Jahre nach dem Start des Privaten Rundfunks in Deutschland sind die Radio- und Fernsehprogramme sowie Audio- und Videodienste die mit großem Abstand meistgenutzten Medien. Daraus ergibt sich eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, der die privaten Medien mit hochwertigen Unterhaltungs-, Nachrichten- und Informationssendungen gerecht werden. Sie sind Gegenpol zu Desinformation und Fake News und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Demokratiesicherung.“
Johannes Leibiger, Leiter Medienwirtschaft & Forschung des VAUNET: „Nach dem sprunghaften Anstieg während der Corona-Pandemie hat sich die tägliche Audio- und audiovisuelle Mediennutzung 2023 wieder auf einem hohen Niveau eingependelt und liegt damit immer noch fast eine Stunde über dem Vorkrisenniveau. Gegenüber dem Vorjahr war die Mediennutzung insgesamt nur leicht rückläufig und die Onlinevideo-Nutzung ist 2023 sogar nochmals deutlich gestiegen. Der absolute Löwenanteil der Audio- und audiovisuellen Nutzung stammt jedoch weiterhin von der täglichen, linearen Radio- und Fernsehnutzung.“
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der privaten Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland wirft der VAUNET – Verband Privater Medien in seiner diesjährigen Mediennutzungsanalyse 2023 auch einen Blick auf die historische Entwicklung der TV- und Radionutzung über die letzten 40 Jahre hinweg.
Die durchschnittliche tägliche Audionutzung lag im Jahr 2023 hochgerechnet bei insgesamt 4 Stunden und 4 Minuten und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 13 Minuten zurück (2022: 4 Stunden und 17 Minuten). Verglichen mit der während der Corona-Pandemie stark angestiegenen Audionutzung normalisiert sich diese nun wieder, liegt jedoch weiterhin über dem Vorkrisenniveau (2019: 3 Stunden und 56 Minuten). Der Hauptteil der Nutzung 2023 entfällt bei den ab 14-Jährigen mit 2 Stunden und 59 Minuten weiterhin auf das werktägliche Radiohören (2022: 3 Stunden und 6 Minuten). Im Jahr 1983, dem Jahr vor dem Start des privaten Rundfunks, lag die durchschnittliche Radiohördauer bei 2 Stunden und 36 Minuten pro Tag.
Die tägliche Bewegtbildnutzung lag im zurückliegenden Jahr bei insgesamt 5 Stunden und 42 Minuten und stieg damit um fünf Minuten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2022: 5 Stunden und 37 Minuten). Das Wachstum wurde hauptsächlich durch den Anstieg der Onlinevideo-Nutzung (+18 Minuten) der 14- bis 69-Jährigen getrieben. Gleichzeitig ging die tägliche Fernsehnutzung der ab 14-Jährigen auf 3 Stunden und 20 Minuten zurück (2022: 3 Stunden 33 Minuten) – steht jedoch weiterhin für den absoluten Löwenanteil der täglichen Bewegtbildnutzung in Deutschland. 40 Jahre zuvor lag die durchschnittliche tägliche TV-Sehdauer bei 1 Stunde und 49 Minuten.
Im Jahr 2023 sahen 88,7 Prozent der Menschen ab 14 Jahren in Deutschland regelmäßig fern (Vorjahr: 89,9 %) und 94,1 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren hörten regelmäßig Audio und Radio (Vorjahr: 94,1 %). Die jeweiligen Tagesreichweiten betrugen im Fernsehen 64,8 Prozent (2022: 67,2 %) und im Audio 75,2 Prozent (2022: 75,7 %).
Die Gesamtmediennutzung in Deutschland über alle Mediengattungen hinweg betrug im Jahr 2023 täglich 11 Stunden und 9 Minuten und ging im Vorjahresvergleich um elf Minuten zurück (Vorjahr: 11 Stunden und 20 Minuten). Im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Jahr 2019 stieg die Mediennutzung damit insgesamt um 44 Minuten (2019: 10 Stunden und 25 Minuten).