[Köln] Zur Diskussion um den weiteren Ausbau von DAB+ erklärt Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue: „Es muss unser aller Interesse sein, die technische Reichweite zu erhöhen – über UKW und über DAB+. Denn die Beitragszahler erwarten zu Recht, dass sie unser Angebot überall nutzen können. Der Deutschlandfunk kann aber wegen der schlechten UKW-Abdeckung nur von rund 80 Prozent der Bevölkerung empfangen werden, Deutschlandfunk Kultur sogar nur von etwa 64 Prozent. Wir haben uns deshalb gemeinsam mit den Privaten auf den Weg in die Digitalisierung des Hörfunks gemacht. Wir nehmen aber auch die von Privaten geäußerten Bedenken ernst. Deutschlandradio hat immer betont, dass private Radioanbieter während des Simulcast von UKW und DAB+ finanziell gefördert werden sollten. In Bayern greift bereits eine Infrastrukturförderung, die Projekte zur Digitalisierung privater Hörfunkangebote unterstützt. Hier braucht es noch mehr Rückenwind. Gleichzeitig macht der Blick ins Ausland deutlich, dass auch kommerzielle Anbieter von der technologischen Modernisierung durch DAB+ profitieren.“ Neben allen technischen Vorteilen stelle DAB+ auch den deutlich preiswerteren Verbreitungsweg dar: „Mittelfristig könnte Deutschlandradio die technischen Kosten um 14 Millionen Euro pro Jahr senken. Und selbst wenn die Kosten für den weiteren DAB+-Ausbau und höhere Streamingkosten dagegen gerechnet werden, ergibt sich ein Sparpotenzial von 10 Millionen Euro jährlich.“ Für Deutschlandradio gehe es nicht darum, UKW-Frequenzen abzugeben, sondern gemeinsam mit allen Öffentlich-Rechtlichen, den Privaten, Bund und Ländern nach Lösungen zu suchen, die sowohl Verbrauchern als auch allen Marktakteuren Sicherheit geben.
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