(Bern) Die Schweizer Bevölkerung empfängt Radioprogramme zu 71 Prozent digital, und nur noch 13 Prozent nutzen ausschliesslich das analoge UKW. Gestützt auf diese Entwicklung hat die Radiobranche am 27. August 2020 ihren Plan für den UKW-Ausstieg präsentiert, der in zwei Schritten zwischen August 2022 (SRG) und Januar 2023 (Privatradios) erfolgen soll. Aufgrund der positiven Signale aus dem Markt und der Entwicklung der Nutzungszahlen will die Radiobranche die UKW-Abschaltung vorantreiben. Dies teilte die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» (AG DigiMig) anlässlich des SwissRadioDay vom 27. August 2020 mit. Die wenige Tage zuvor unterzeichnete Branchenvereinbarung sieht vor, dass die SRG ihre UKW-Sender im August 2022 ausser Betrieb nimmt, um den kommerziellen Veranstaltern den Umstieg zu erleichtern. Im Januar 2023 sollen dann die privaten Radiostationen ihre UKW-Sender vom Netz nehmen. Der Verband Schweizer Privatradios (VSP), die Union Romande des Radios Régionales (RRR) und die Union nicht-gewinnorientierter Lokalradios (Unikom) werden nun bis Ende November 2020 die Zustimmung ihrer Mitglieder einholen. Falls eine von der AG DigiMig definierte Mehrheit der Radioveranstalter dem Vorschlag der Verbände zustimmt, wird der UKW-Abschaltplan für alle Veranstalter verbindlich. Die SRG hat dem Vorschlag zur Abschaltung bereits zugestimmt.
Der Bundesrat hat in den letzten Jahren die rechtlichen Grundlagen für den Umstieg von der analogen UKW-Technologie zu DAB+ geschaffen. Ausserdem gewährt er den Radioveranstaltern während der Übergangsphase bis zur UKW-Abschaltung eine substanzielle finanzielle Unterstützung für die DAB+-Verbreitung. Innerhalb eines mehrjährigen Zeitfensters hat es der Bundesrat der Radiobranche überlassen, den Umstieg von UKW zu DAB+ selbständig zu organisieren. Das BAKOM hat sich bereit erklärt, den von der Branche beschlossenen Abschaltplan als verbindliche Verpflichtung entgegennehmen und die UKW-Funkkonzessionen auf die vereinbarten Daten hin aufheben.