(Bern) Die Arbeitsgruppe «Digitale Migration» hat ihren Halbjahresbericht zur Radionutzung in der Schweiz veröffentlicht. Demnach setzt sich der Trend zu Digitalradio weiter fort: Drei Viertel der Radionutzung erfolgt bereits digital. DAB+ ist der am meisten genutzte Radio-Empfangsweg in allen Landesteilen. Nur noch jede achte Person gibt an, ausschliesslich UKW-Radio einzuschalten. Radiohörerinnen und -Hörer empfingen im Herbst 2020 von 100 Radiominuten pro Tag durchschnittlich 73 Minuten auf digitalem Weg. Die digitale Radionutzung ist somit in den letzten fünf Jahren um 24 Prozentpunkte gestiegen. Dies hat die Arbeitsgruppe Digitale Migration («AG DigiMig») im Rahmen des SRG-Jahresmeetings der GfK 2021 am 25. Februar 2021 bekannt gegeben. DAB+ ist mit 41 Prozent in allen Landesteilen und Altersgruppen der meistgenutzte Empfangsweg. Die Nutzung über die anderen beiden digitalen Empfangswege Internet-Radio und Digital-TV bleibt derweil praktisch konstant und hat sich bei 32 Prozent eingependelt. Gleichzeitig ist die UKW-Nutzung in den letzten fünf Jahren um 24 Prozentpunkte auf 27 Prozent gesunken. Gar nur noch 12 von 100 Personen gaben an, ihre Radioprogramme ausschliesslich über UKW zu empfangen.
2020 gelangten knapp 600’000 DAB+-Radios (inkl. Autoradios) in den Markt. Gemäss den halbjährlich durchgeführten Erhebungen des Marktforschungsintituts GfK bei den Elektronikfachgeschäften sind somit seit 2000 insgesamt 5.4 Millionen DAB+-Geräte verkauft worden. Das entspricht einer Abdeckung von rund eineinhalb Geräten pro Haushalt.
Auch die DAB+-Ausrüstung auf der Strasse zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend: 99 Prozent aller Neuwagen sind heute standardmässig mit einem DAB+-Radio ausgerüstet. Trotz des pandemiebedingten Einbruchs bei den Autoverkäufen erhöhte sich 2020 der Bestand an DAB+-tauglichen Personenwagen um 275’000 auf knapp 2 Mio. Fahrzeuge. Positiv entwickelte sich auch die Nutzung von DAB+ im Auto: In 42 Prozent aller Fahrzeuge konnte Ende 2020 DAB+ empfangen werden; gleichwohl ist die Nutzung via DAB+ mit 47 Prozent höher als mit UKW (45%), und insgesamt beträgt die digitale Nutzung (inkl. Internet) sogar 55 Prozent.
Die Radiobranche hat sich darauf geeinigt, den definitiven Wechsel von UKW auf DAB+ in den Jahren 2022 und 2023 umzusetzen. Demnach wird die SRG ihre UKW-Sender im August 2022 abschalten, die Privatradios spätestens im Januar 2023. Um diesen Umstieg zu begleiten, führt das BAKOM eine Informationskampagne, die das Publikum auf die Abschaltung vorbereitet. Seit 2017 laufen im Radio, Fernsehen, Print, Social Media und auf Plakaten vielfältige Kommunikationsaktionen.