(Frankfurt/Main) Am 13. Februar ist Welttag des Radios. 2012 fand dieser erstmalig statt, nachdem die Generalkonferenz der UNESCO das Datum zur Erinnerung an die Gründung des United Nations Radio am 13. Februar 1946 vorgeschlagen hatte. Radio ist das meistgenutzte Medium in Deutschland, mit knapp 75 Prozent täglicher Nutzung. Dabei beträgt die Tagesreichweite von Montag bis Freitag mehr als 53 Millionen Menschen und die tägliche Verweildauer liegt mit 260 Minuten bei über vier Stunden. Auch die Geräte-Ausstattung kann sich sehen lassen: In 92 Prozent aller Haushalte in Deutschland gibt es mindestens eine Empfangsmöglichkeit. Dabei schreitet die Digitalisierung stetig voran. Bereits 45 Prozent der deutschen Haushalte besitzen ein Radiogerät mit digitalem Empfang und mehr als 46 Millionen Menschen in Deutschland empfangen ihr Radioprogramm auch digital oder hören Webradio.
Der Umstieg auf Digitalradioempfang ist mit Blick auf die verfügbare Programmvielfalt eine Bereicherung, denn das Programmangebot wächst immer weiter. Zudem spricht die bessere Qualität für den digitalen Empfang. DAB+ beispielsweise ermöglicht als digitaler Verbreitungsweg ganz ohne Internetverbindung eine kostenfreie Nutzung von Radioprogrammen in digitaler Qualität und ohne jegliche Volumenbegrenzung. „Die Digitalisierung des Radios ist nicht mehr aufzuhalten. Aktuelle Zahlen aus dem HEMIX (Home Electronics Market Index) belegen für 2021 ein stabiles Niveau von mehr als zwei Millionen verkauften DAB+ Geräten. Viele Konsument:innen entscheiden sich für ein zukunftssicheres DAB+ Empfangsgerät und setzen somit nicht mehr auf veraltete analoge Technik, für die im vergangenen Jahr ein Stückzahlrückgang von 16 Prozent verzeichnet wurde“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH, der Veranstalterin der IFA.
Die Rundfunkübertragung hat weltweit eine lange und bewegte Geschichte. So wurde in Deutschland beispielsweise am 29. Oktober 1923 „erstmalig Mitteilung gemacht, dass der Unterhaltungs-Rundfunk mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt“. Die „Modetorheit Rundfunk“ nahm im Berliner Vox-Haus ihren Anfang und entwickelte sich nach einem zögernden Start zum absoluten Renner. Gab es zum Start nicht einen einzigen, so waren es 1923 zum Jahresende 467 zahlende Hörer. Zum 1. Januar 1925 waren 500.000 Hörer registriert und zum Jahresende 1925 wurde schon die Millionengrenze überschritten.
Seit dieser Zeit kennzeichnen technische Weiterentwicklungen wie beispielsweise Stereoton und Verkehrsfunk-Nachrichten sowie eine inzwischen überwältigende Anzahl an Sendern die Radio-Landschaft. Dennoch ist die analoge Radio-Übertragung inzwischen ein Auslaufmodell. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es bereits digitales Radio – terrestrisch, über Satellit und im Kabel. In den letzten Jahren wurde auch die digitale Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot Internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt zu Gehör.
Am 1. August 2011 gingen erstmals deutschlandweit Programme nach dem neuen Digitalstandard DAB+ auf Sendung. Das Übertragungsverfahren DAB+ arbeitet mit einer moderneren, effizienteren Ton-Kodierung als das Vorläufersystem DAB. Dies verringert Übertragungskosten und bietet bei gleicher Klangqualität mehr Spielraum für eine noch deutlich größere digitale Programmvielfalt. Zu den Vorteilen von DAB+ zählen beispielsweise ein stabiler Empfang des Senders im bundesweiten Sendegebiet ohne Rauschen und Knistern sowie ein leistungsfähiger Dienst zur Verkehrslenkung.